Aufklärungsarbeit

Aufklärungsarbeit war und ist vor dem Hintergrund großflächer Abholzung in Hinblick auf die ökologische Bedeutung des Waldes insbesondere in Bezug auf seine Funktion im Boden- und Klimaschutz und als Zentrum einheimischer Biodiversität notwendig. Obwohl, wie bereits oben beschrieben, Imker generell ein hohes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Walderhaltung haben, ist es doch schwierig für sie, ihre Landwirtschaft soweit zu intensivieren, dass kein weiterer Flächenbedarf auf Kosten des Waldes notwendig sein wird.

Großer Aufklärungsbedarf und auch Beratungstätigkeiten sind ferner notwendig für die Verbreitung nachhaltiger Jagd- und Sammeltechniken. Bei den traditionellen Systemen wird weder auf einen schonenden Umgang mit der heimischen Pflanzenwelt noch auf eine Reproduktion von Pflanzen und Tieren geachtet, beispielsweise werden Bäume gefällt, um auf ihnen sitzende Tiere zu erlegen. Größter Aufklärungsbedarf besteht jedoch für die politischen Entscheidungsträger hinsichtlich der Gefahren von Großplantagen für die ökologische Stabilität der Region. Die Anlage von Großplantagen hat die Bienenflora in einigen Regionen weitgehend zerstört, so dass dort die Honigerträge um bis zu 50% zurückgegangen ist, ein kausaler Zusammenhang, der zwar den Bauern, aber weniger den politischen Entscheidungsträgern bewusst ist.

Da die durch die Großplantagen bewirkten Verluste die Bauern bereits so sehr aufgebracht haben, dass vermehrte politische Konflikte zu befürchten sind. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die örtliche Regierung allein während der bisherigen Laufzeit des Projektes bereits 3mal ausgewechselt wurde. Ein weiteres Element soll darin bestehen, gemeinsam mit der Bevölkerung die Wertschätzung für die einheimische Biodiversität – Pflanzen und Tiere – zu erhalten bzw. wiederzuerwecken und gegebenenfalls nützliche, aber vergessene traditionelle Formen der Nutzung einheimischer Biodiversität – Heilkunde, Farben etc. erneut zu kultivieren und zu verbreiten. Da in der Region ein hohes Konfliktpotential besteht – Ressourcenkonflikte und ethnische Auseinandersetzungen – soll ein dritter Bestandteil der Aufklärungsarbeit in der Vermittlung von Konfliktlösungs- und Konfliktmanagementstrategien bestehen. Die Hauptzielgruppen sind hier ebenfalls Jugendgruppen, des weiteren Multiplikatoren, wie Lehrer, Berater etc., und vor allem auch politische Entscheidungsträger.